Intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM)

Bei einigen Augenerkrankungen kann das Auge durch eine intravitreale Medikamenteneingabe in den Glaskörper behandelt werden. Dieses ist ein operativer Eingriff. Der Glaskörper dient als Reservoir für spezielle Medikamente, die das Wachstum der undichten Blutgefäße verhindern oder Flüssigkeitsansammlungen in und unter der Netzhaut verring

Der Wirkstoff wir je nach Medikament über einen Zeitraum von mehreren Wochen abgegeben. Dieses wird individuell auf Ihren Befund abgestimmt. Anfänglich wird dreimal in einem Abstand von je vier Wochen ein Medikament verabreicht. Am zweiten bis vierten Tag nach der Injektion wird eine Kontrolluntersuchung bei uns erfolgen. Vier Wochen nach der dritten Injektion werden wir erneut die Sehschärfe kontrollieren und eine Schichtaufnahme der Makula zur Verlaufskontrolle durchführen.

Danach entscheidet Ihr Augenarzt über die weitere Therapie und den Therapieintervall. Bei einigen wenigen Patienten kommt es zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. In diesen Fällen kann ggf. ein Wirkstoffwechsel durchgeführt werden.

Diese Augenerkrankungen können durch eine intravitreale Medikamenteneingabe häufig therapiert werden:

  • neovaskuläre (feuchte) AMD (Makuladegeneration)
  • diabetisches Makulaödem (DMÖ)
  • Makulaödem in Folge eines Venenverschlusses oder einer Augenentzündung (Uveitis)
  • chorioidale Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (Kurzsichtigkeit) oder sekundäre chorioidale Neovaskuarisationsmembran anderer Erkrankungen

Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Sehkraft. Die Medikamenteneingabe in den Glaskörper führt bei den meisten der Patienten zur Stabilisierung des Befundes, teilweise auch zu einer Verbesserung der Sehleistung. Dies ist abhängig von der Art und dem Stadium der Erkrankung. Es gibt verschiedene Wirkungsmechanismen. Unsere Praxis bietet Ihnen das komplette Spektrum aller Behandlungsmöglichkeiten mit Avastin, Eylea, Lucentis, Ozurdex , Beovu und Iluvien.

 

Vor der Operation

Die Bestellung und Lagerung der Medikamente erfolgt durch unsere Praxis. Direkt vor der operativen Medikamentengabe wird Ihre Pupille mit Augentropfen etwas erweitert und das Auge wird durch Tropfen betäubt.

Ablauf der Operation

Die Operation ist unter lokaler Betäubung möglich (Tropf-Anästhesie) und dauert nur wenige Minuten. Das betroffene Auge wird außerdem mit Jod desinfiziert. Dann wird das speziell für Sie bestellte Medikament mit einer sehr feinen Kanüle in den Glaskörper injiziert. Die Öffnung wird sich nach entfernen der Kanüle sofort von selbst verschließen.

Nach der Operation

Es kann zu verschiedenen Komplikationen kommen. Einige wie unter anderem ein erhöhter Augeninnendruck, geringe Blutungen im Glaskörper oder der Bindehaut, kleine Luftblasen im Glaskörper sind nur vorübergehend. Sehr selten kommt es auch zu schwerwiegenden Komplikationen. Diese sind z. B. Infektiöse Entzündungen im Augeninneren, Gefäßverschlüsse oder Netzhautablösungen. Deswegen ist eine augenärztliche Nachuntersuchung am zweiten bis vierten Tag unbedingt erforderlich.

Intravitreale operative Medikamenteneingabe
Intravitreale operative Medikamenteneingabe